P u r o
|
Mit
46 ist Angel Rubio Espinoza (genannt „El Puro“) der älteste in der sonst jungen Band. Puro ist ursprünglich Holzschnitzer, arbeitet auch weiterhin in diesem Beruf, um sich finanziell über Wasser zu halten. Er spielt seit seiner frühen Jugend in verschiedenen Musikgruppen den traditionellen Changúi.
Wenn man Puro fragt, wo er seine Inspiration hernimmt, dann
sagt er ohne zu zögern: aus Baracoa. Baracoa ist eine
kleine Stadt mit ca. 20.000 Einwohnern auf der anderen Seite
der Insel, direkt am Meer.
Was fehlt ihm, um glücklich zu sein? „Mein Leben finanziell in den Griff zu kriegen“.
Wie beschreibt er sich selbst in
der Band?
„In der Band ML bin ich Trés-Spieler für folkloristische Musik, komponiere und dafür zuständig, die traditionelle guantanamerische Musik in den Rap einzubauen. Deshalb auch der Altersunterschied zwischen mir und den Jungs. Sie nehmen mich als Berater für unsere Arbeit, aber auch in persönlichen Dingen.“
Sein Alltag?
„Es geht ständig ums Überleben, täglich. Aber es geht trotzdem weiter. Für manches ist gesorgt, aber das was fehlt, dafür muss man kämpfen auf der Straße.“
Der Changúi:
„Den Changúi spürst du da drinnen. Als wäre er Teil des Körpers. Man muss ihn tanzen oder spüren, um ihn hören zu können. Er ist Ausdruck des Bauers, er verbringt damit seine freie Zeit.
Für den Guantánamero ist die Fiesta das Mittel, um den Problemen des Alltags zu entfliehen, sie ist der Ausgleich dafür.“
Die Guantanameros:
„Frauen und Männer aus dieser Region um Guantanamo legen viel mehr Wert auf den Körper, auf die äußere Erscheinung, auf die Pflege der Haut als auf die Ernährung.
Kann sein, dass die Mädchen erotischer wirken und die Jungs müssen sich mehr bemühen. Weil die Sonne heiß ist und die Erde glüht.“
Neben dem Spielen auf seiner doppeltbespannten
dreisaitig Trés-Gitarre, komponiert Puro gerne. Seine
eher traditionellen Lieder ergänzen sich gut mit denen
der jüngeren Musikern.
|