Guantánamo
Warum Guantánamo...
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Warum ausgerechnet Guantánamo?

... oder das Gefühl zu dem Film

Auch hier in Guantánamo, und vor allem hier, der heißesten Gegend Cubas, stehen die Fenster der Häuser offen, einladend, hingebungsvoll. Die Menschen hier brauchen das Leben im Freien, das Leben auf der Straße. Sie sind begierig auf Blicke, begierig auf Begegnung, auf Dialog. Sie suchen gespannt die Kommunikation.

Ein wichtiger Bestandteil ihrer Existenz ist die eigene Körperlichkeit, ihre Sinnlichkeit. Eine mit (auch erotischer) Energie geladene Stimmung hilft ihnen lebendig und wahrhaftig zu bleiben in ihrer großen Not.
Ihre in der Hitze schweißglänzenden Körper sind eine Bekräftigung des Lebens. Das Anfassen, das Umarmen, der obligatorische Begrüßungskuss, die tiefen Blicke, die offene Ausstrahlung sind Teil eines lebensnotwendigen Rituals. Die Menschen in Guantanamó scheinen sich so ihrer eigenen Existenz zu versichern.

Es gibt im Leben zu viel, das noch gelebt werden muss, als dass man sich zu sehr mit Analysen und Erklärungen aufhalten könnte. Deswegen halten die Menschen in Guantánamo nicht viel von Erklärungen. Man muss schlicht und einfach in die Mango beißen und den Saft von den Mundwinkeln bis zum Hals laufen und sich mit dem Schweiß vermischen lassen. Man muss durch die offenen Fenster halbnackte Körper beobachten und sich an diesen Körpern, die das beste dieser großzügigen Stadt zu sein scheinen, freuen. Man muss den Unterhaltungen lauschen, sich zum Tanz gesellen. Man muss am Ufer eines Flusses schlafen, unter dem sternklaren, glänzenden Nachthimmel. Man muss sich dem was kommt hingeben. Man muss im HIER und JETZT LEBEN, denn ... über das Morgen weiss man nichts in Guantánamo.

 
     
 
 
 
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